[Rezension] The Wheel of Time: Lord of Chaos #6


 Titel: Lord of Chaos

Reihe: The Wheel of Time

Band: 6 von 14

Autor: Robert Jordan

Verlag: Tor Books

Erscheinungsdatum: 15.10.1994 (first)

Seiten: 1011


"The lions sing and the hills take flight.
The moon by day, and the sun by night.
Blind woman, deaf man, jackdaw fool.
Let the Lord of Chaos rule."

- chant from a children's game 
heard in Great Avalon, 
the Fourth Age



Inhalt

Rand al'Thor rules Cairhien and Andor until he is captured by Aes Sedai loyal to Elaida, then freed by Aiel, Asha'man, and others led by Perrin Aybara. The rebel Aes Sedai of Salidar appoint Egwene al'Vere as their new Amyrlin, and she has their forces set off for Tar Valon. She also raises Nynaeve al'Meara and Elayne Trakand to Aes Sedai and sends them to Ebou Dar to hunt for the Bowl of the Winds.


Meinung

Viele bezeichnen dieses Buch und die kommenden Teile als langsam und langatmig, so fehlt es scheinbar an Spannung, Tatkraft und Handlung. Meiner Meinung nach bedarf es nicht immer einer Schlacht oder einer epischen Quest um ein spannendes Buch zu schreiben. Bei einer so langen Buch-Reihe wie WoT, darf auch die Charakterentwicklung nicht zu kurz kommen und darauf zielt Lord of Chaos ab. Wir widmen uns voll und ganz den Protagonisten ihren inneren Kämpfen und Entwicklungen und diese sind erheblich. Es ist ein Buch voller politischer Ränke, Intrigen und Machtkämpfe. Jeder scheint nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht und kümmert sich wenig um das Schicksal der Welt. 

Vor allem die Whitecloaks bekommen nochmal einiges an Seiten und ich mag sie immer weniger. Sie sind eine hassenswerte, selbst verherrlichende und grausame Sekte, die nur von der Tapete bis zur Wand denken. Ebenso Elaida und ihre Aes Sedai, ignorant und selbst überschätzend. Ich neige bei jeder ihrer Sequenzen dazu die Buchseiten zu zerkauen, daher Bravo an Jordan für die Erschaffung solch hassenswerter Charaktere. Ich kann es kaum erwarten sie fallen zu sehen.

"We are always more afraid than we wish to be, 
but we can always be braver than we expect. " (Sorilea, Ch. 33)

Rand versucht sich an der unmöglichen Aufgabe drei Königreiche zu leiten. Intrigen, Machtgier, Angst und die Verfolgung der eigenen Interessen der Adligen, macht es jedoch schwierig. Und obwohl dies merkwürdig klingen mag, finde ich es gut das Rand hier oft scheitert und an seine Grenzen stößt. Denn ein Charakter, der alles auf anhieb beherrscht erscheint unglaubwürdig und aus Fehlern lernt man bekanntlich.
Als Hauptprotagonist durchläuft er sowieso die größten Veränderungen, dies wird auch in diesem Teil sichtbar. Er wird von Tag zu Tag kälter, härter und sein Temperament kocht immer öfter über. Jeder zweifelt an seiner geistigen Gesundheit und so auch Rand selbst, er wird von Selbstzweifeln geplagt und fragt sich wie weit er gehen muss, gehen kann. Ob er selbst überhaupt Glück verdient hat? 

"If I could find a way to escape my destiny,  do I deserve to?" (Rand)

So spannend ich seine Entwicklung finde und so sehr ich den Niedergang eines Charakters feire, so stimmt es mich doch auch traurig.
Und doch sehen wir auch immer wieder den alten Rand aufblitzen, vor allem Min scheint ihn am Boden zu halten. Man sieht regelrecht wie wohl er sich bei ihr fühlt, dass er sich nicht verstellen muss, er selbst sein kann egal was kommt. Ich liebe Min, sie ist unkompliziert, witzig und bodenständig. Ich mag die beiden zusammen sehr und hoffe auf mehr.

Mat bleibt für mich immer noch ein Rätsel, dass hoffentlich noch gelüftet wird. Zum einen ist er ja ganz witzig, zum anderen möchte man ihn am liebsten Ohrfeigen. 
Perrin taucht ebenfalls wieder auf, zu meiner Freude, ich mag ihn wirklich sehr, er ist wie ein Baum, ruhig und standfest. Ein solider und treuer Charakter, den man nur mögen kann. Faile hingegen besticht hingegen wieder durch nervtötendes und eifersüchtiges Verhalten. Ich mag Eiversucht generell nicht und schon gar nicht wenn sie unbegründet ist. 
Ganz große Überraschung: Egwene. Ich mochte sie eigentlich nie so richtig, aber in diesem Teil hat sie bei mir gepunktet. Vom stoischen Landmädchen zu einer erwachsenen, verantwortungsvollen und mächtigen Frau. Tolle Entwicklung, weiter so.
Elayne ist immer noch die alte, jedoch bestand bei ihr auch am wenigsten Entwicklungsbedarf. 
Bei Nynaeve tut sich endlich was. Meine Güte hat das gedauert, aber es ist eine Besserung in Sicht.
Gawyn ist ignorant und benimmt sich wie ein Idiot, man sollte keine Schlüsse aus undurchsichtigen Fakten ziehen. 
Logain bekommt viel zu wenig Zeit, ich mag ihn wirklich sehr, von den wenigen Seiten auf denen er wirklich mehr tut als nur in der Ecke zu sitzen und ich bin so gespannt was aus ihm wird.
Mazrim Taim ist nicht nur Rand unsympathisch, ich traue ihm keinen Meter weit und ich habe meine eigenen Theorien, was ihn anbelangt.

Die letzten Seiten bestachen wieder durch Spannung und Aktion, sie waren absolut Nervenaufreibend, so aufgeregt war ich noch selten. Nicht nur eine epische Schlacht, sondern auch ein phänomenales Ende, welches sehr abrupt war, so dass man direkt den nächsten Band zur Hand nehmen muss.

Fazit

Auf den ersten Blick mag nicht viel passieren, aber die Entwicklungen der Protagonisten, sowie die politischen Ränke und Machtspiele sind überaus interessant. Eine Geschichte kann nicht nur von einer epischen Schlacht in die nächste stolpern, es gehört so viel mehr dazu und genau darauf wird hier abgezielt. Mittlerweile sind die Charaktere für mich wie eine Familie und ich freue mich über jede Art von Handlung. Meiner Meinung nach weiterhin eine großartige Reihe mit vielen Facetten.

Bewertung






Auch hier 5 Sterne, denn ich habe es verschlungen!

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