[2020] Mein Jahr in Büchern

So ich mache mal wieder mein selbst erdachte "Oscar-Verleihung" für meine gelesenen Bücher des Jahres 2020. Die erste Hälfte des Jahres startete wirklich schlecht und ich habe nicht sehr viel gelesen, dass habe ich aber dann ab August alles wieder aufgeholte und bin seitdem in einer großartigen Leselaune.

Bestes Buch

Schwierige Entscheidung, es waren einige tolle dabei, dennoch wird es wohl ein The Wheel of Time Buch werden. Die Serie hat mich unerwartet in ihren Bann gezogen und ich will diese unglaubliche Welt und ihre tollen Charaktere nicht mehr missen. Ich bin so froh, dass ich endlich den Mut gefunden habe diese Reihe zu starten, denn sie brachte mir meine Liebe zum lesen zurück. Das Buch das ich wähle wird The Fires of Heaven, Teil 5. Bisher das stärkste Buch meiner Meinung nach. Es geschieht sehr viel an verschiedenen Fronten, die Charaktere entwickeln sich weiter und die Spannung ist atemberaubend. Mein absoluter Favorit bisher.

Beste Serie (abgeschlossen)

Nun unter anderen Umständen wäre es wohl The Wheel of Time gewesen, aber auch wenn die Serie dieses Jahr dominiert, so habe ich sie doch nicht zu Ende gelesen, daher möchte ich eine Serie wählen, welche ich abgeschlossen habe und hier gehe ich mit: The First Law Trilogie von Joe Abercrombie. Ich habe so viel großartiges gehört über diese Serie und dachte mir, als Zeitvertreib zwischen WoT muss es mal etwas Grimdark sein. Und oh mein Gott was für eine großartige Reihe. Sie ist brutal, blutig, ekelhaft, die Charaktere sind moralisch mehr als grau und die Story mag langsam starten, entwickelt sich aber zu einem facettenreichen Abenteuer, das ständig neue und unerwartete Offenbarungen liefert. Ich bin hin und weg und werde definitiv noch mehr von Joes Büchern lesen.

Bestes Einzelbuch

Warbreaker von Brandon Sanderson. Ich habe leider nicht viele Einzelbücher gelesen, die werden ja auch immer seltener, aber dieses war wirklich eine absolut tolle Unterhaltung und lieferte sehr viele neue Erkenntnisse auch zum Thema Stormlight Archive, da es ja quasi die Vor-Geschichte bildet. Auch das Magie-System ist wieder einzigartig und sehr interessant, Brandon weiß einfach wies läuft. Des weiteren ist Lichtsang, einer der Protagonisten, einfach ein Genuss - schlagfertig, sarkastisch und ironisch bis zum geht nicht mehr. Wirklich ein tolles und kurzweiliges Abenteuer, ich muss definitiv noch mehr von Brandon lesen.

Bestes Non-Fiction Buch

Eigentlich lese ich nicht viel Non-Fiction, aber in diesem Fall konnte ich mich nicht entscheiden, welches der beiden ich nehme, daher sind es einfach zwei Bücher :P

Zum Abschluss der Serie Supernatural, erschien das Buch There will be peace when you are done und da ich bereits das erste von der Autorin/Zusammenstellenden Lynn S. Zubernis gelesen habe musste ich es haben. Es handelt sich im Prinzip um Erfahrungsberichte von den Schauspielern und Fans von Supernatural, welche über ihre Gefühle schreiben, was die Show betrifft, wie sie sie verändert haben und bei welchen Lebenslagen sie ihnen stärke verlieh. Das Leitwort der Show: Always keep fighting hat hier wirklich jeder sehr zu Herzen genommen und ich habe das Buch verschlungen. Ich war zu Tränen gerührt und das mehr als einmal. Diese einfache TV-Serie hat so vielen Menschen geholfen, ihnen Stärke gegeben, das Gefühl nicht allein zu sein - eine Familie zu haben, wo sie dazugehören und sie selbst sein können. Es ist einfach großartig, wie etwas so unscheinbares wie eine TV-Show solche Wirkung haben kann, aber diese ist in dieser Hinsicht auch etwas Besonderes. Danke Supernatural!

Zum anderen ein Reisebericht Kein Schritt umsonst: Zu Fuß von Berlin zum Nordkapp. Nachdem ich letztes Jahr das erste Mal Skandinavien besucht habe (Schweden und Norwegen) war ich verzaubert und ich wusste, dass der Norden mich nicht mehr gehen lässt. Also habe ich mir, auch weil zu Corona-Zeit niemand reisen konnte, dieses Buch rausgelassen und ich bin überwältigt. Ich habe noch nie einen Reisebericht in dieser Länge, als Buch gelesen, aber es war so humorvoll geschrieben, so voller Weisheiten und Erkenntnisse - überwältigend. Und auch die Beschreibung der Umgebung, der Reise, ich fühlte mich als Teil davon und wollte, dass sie niemals endet. Vielen Dank Phillip Fuge, dass du deine Erfahrungen geteilt hast und gezeigt hast, dass man nicht immer das machen sollte, was andere von einem erwarten, sondern sich von seinem Herzen führen lässt.

Bestes Hörbuch

Ich habe gegen Ende des Jahres einige gehört, auch wenn ich kein Hörbuch-Typ bin, da meine Gedanken gerne abschweifen, ich kann mich darauf einfach nicht konzentrieren. Zum wiederholten Lesen nutze ich es aber gerne und so auch für das Stormlight-Archive. Ich habe alle drei Bücher auf englisch gehört und die Sprecher waren einfach fantastisch, selten noch habe ich eine so gute Stimmen-Diversifikation gehört - wirklich großartig. Es war eine wirklich tolle und vor allem lange Unterhaltung (pro Buch 45 - 55 Stunden), auch wenn ich die Geschichte bereits kannte.

Bestes Cover

Crescent City von Sarah J. Maas. Ich denke das bedarf keiner weiteren Ausführung, es ist einfach atemberaubend, so detailreich, aber dennoch gediegen und stilvoll - einfach wundervoll. Und wer steht bitte nicht auf das blutrot? Und um noch eines obendrauf zu setzen, hat das Hardcover im Schnitt selbst ebenfalls noch eine Bemalung - wunderschön.

Bester Titel

Ebenfalls schwierig, aber da es für mich auch persönlich sehr viel bedeutet, werde ich hier nochmals mit There will be Peace when you are done nehmen. Es handelt sich hier, wer es nicht weiß, ja um einen Ausschnitt aus dem Song Carry on my Wayward Son von Kansas, welches zum Leitlied der Serie Supernatural geworden ist. Und da ich den Song einfach großartig finde und auch die Botschaft dahinter, wird dies mein bester Buchtitel des Jahres.

Größte Enttäuschung

Nevernight - Die Rache oder Dark Dawn (eng.) von Jay Kristoff. Ich habe die Serie eigentlich gemocht, aber sie ging in den vergangenen zwei Büchern so steil bergab und entwickelte sich zu einem wirklich schlechten Teenie-Drama mit noch bedenklicheren Botschaften als mir lieb wäre. Das letzte Buch war schon etwas zäh, aber dieses war wie Kaugummi, voller unnötiger Szenen und ja damit meine ich die Sex-Szenen und nerviger Charaktere. Alles worauf wir hingearbeitet hatten, was wir glaubten zu wissen, wurde an die Wand gefahren und es ist nie gut einen Leser so zu enttäuschen. Für mich ist die Serie nun mit Abstand betrachtet auch nicht mehr gut oder unterhaltsam, ich stelle mir sogar mittlerweile die Frage, was ich daran je interessant fand. Aber trotzdem danke an Nevernight, das war mein endgültiges "Ich bin raus bei Jugendbüchern" Erlebnis. Zu dieser Erkenntnis wäre ich sonst wohl leider noch eine Weile nicht gekommen.