[Storytelling] Motivation (High-/Epic-)Fantasy



Kennt ihr das, ihr lest und liebt jahrelang ein Genre und ganz plötzlich gefällt es euch nicht mehr? Nun so ergeht es wohl jedem irgendwann einmal und so auch mir und den Jugendbüchern. 

Auch wenn sich meine Liebe zu fernen Welten und fantastischen Geschichten bis heute nicht geändert hat, so hat sich doch mein Schwerpunkt geändert. Für mich war es unterbewusst lange Zeit ein MUSS das eine Liebesgeschichte enthalten war, aber macht dies eine Geschichte automatisch besser? Nein! 

Ich habe jedoch immer wieder das Gefühl, das Jugendbücher/Jugend-Fantasy leider nicht ohne diesen Teil funktioniert bzw. es ein Schwerpunkt ist um den die Welt drumherum gesponnen wird und nicht andersherum. Nun möchte ich nicht sagen, dass ich grundsätzlich dagegen bin, ich meine wer möchte nicht gerne eine schöne Liebesgeschichte lesen, aber der Rest muss auch passen, die Welt und Nebencharaktere. Ich lese schon lange ab und zu High-/Epic-Fantasy oder auch Fantasy für Erwachsene und finde diese absolut faszinierend, dennoch empfand ich sie früher mitunter auch als schwere Kost. Jugendbücher und junge Fantasy dagegen, war meist die leichte Lektüre für zwischendurch, die Welt war weniger komplex, ebenso die Geschichte und die Charaktere an sich und man musste sich meist nicht erst durch 300 Seiten reines Worldbuilding durchkämpfen um etwas zu verstehen. Außerdem, sind wir ehrlich, die meisten Fantasy Bücher sind Bibeln, es sind einfach wahnsinnig dicke Bücher mit tausenden von Seiten. Ein Buch davon hat so viele Seiten, wie eine ganze Jugendbuch-Trilogie. Des Weiteren werden diese Bücher, in Läden und auch im Internet deutlich prominenter angeboten. Wieso? Ich weiß es nicht. Meist ist der Hype der darum entsteht eben deutlich höher, auch auf Grund der Lesergruppe.

"Plots behind plots,
plans beyond plans,
there is always another secret."

- Kelsier (Mistborn by Brandon Sanderson)

Nachdem ich dann jedoch letztes Jahr die Sturmlicht-Chroniken von Brandon Sanderson und auch seine Mistborn-Trilogie gelesen habe, war es bei mir endgültig vorbei. Ich war so überwältigt, dass ich nicht wusste, was dieser Erfahrung je gleich kommen könnte und so viel ich in einen Lesesumpf. Ich versuchte etwas zu finden, was mich genauso fesseln und faszinieren würde, was mir erlaubte komplett in eine andere Welt abzutauchen - doch kein Buch vermochte dies. Ich hielt weiterhin fest an Jugend und Romance und fand diese Geschichten immer öfter schal, langweilig und viel zu berechenbar. Des Weiteren tendierten die Hauptcharaktere dazu mir sehr schnell den letzten Nerv zu rauben, ich sage nur Teenie-Drama. Mir fehlte die Tiefe, ausgeklügelte Ideen, eine faszinierende Welt voller Abenteuer und vor allem ein Plot der unvorhersehbar und spannend ist. Ebenso waren mir Ausdrucksweise, Stil und Sprache, plötzlich zu einfach geworden. 

The Wheel of Time & The First Law - The Blade itself (dt. Kriegsklingen)

Nachdem ich auch dieses Jahr einige Reinfälle in diesem Genre hatte, wurde mir klar: Mir gefällt es nicht mehr. Und was macht man an so einem Punkt? Richtig, man startet die längste Fantasy-Serie aller Zeiten "The Wheel of Time". Ich habe die Reihe ewig vor mir her geschoben, doch ich wusste das die Zeit nun reif dafür war und ich bereue absolut gar nichts. Ich lese zur Zeit drei großartige Reihen und ich habe die beste Zeit, so viel hab ich seit Jahren nicht gelesen, ich nutze jede freie Minute um voran zu kommen, nicht weil ich muss, sondern weil ich es genieße und nicht erwarten kann wie es weitergeht. Meine Wunschliste wächst stetig und ich freue mich auf jedes einzelne Buch. Zunächst arbeite ich aber weiter an meinem Mammut-Projekt WoT.

Was lässt sich abschließend sagen? Man wird eben doch älter, Geschmäcker verändern sich und das was man für gut befand verblasst plötzlich zur Nichtigkeit. Ich mache mich auf zu neuen/alten Ufern und freue mich auf eine wunderbare Lesezeit, so lange die Motivation hält natürlich. ;)

“If you only read the books that everyone else is reading, 
you can only think what everyone else is thinking.”

― Haruki Murakami


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