[Rezension] Nevernight - Die Rache


 Titel: Die Rache

Reihe: Nevernight

Band: 3

Autor: Jay Kristoff

Verlag: Fischer TOR

Erscheinungsdatum: 20.01.2020 

Seiten: 784

ISBN: 978-3596703586


Inhalt

Die Großen Spiele enden mit dem kühnsten Mord in der Geschichte der itreyanischen Republik – nur leider erwischt es den falschen. Der Konsul Julius Scaeva überlebt das Attentat, und seine Macht im Staat ist nun beinahe grenzenlos. Genauso wie sein Hass auf Mia Corvere.

Gejagt von den Assassinen der Roten Kirche und den Soldaten der itreyanischen Republik bricht Mia zu ihrer letzten großen Reise auf, um das Geheimnis ihrer Herkunft zu lüften und herauszufinden, wie sie Scaeva besiegen kann. Doch sie muss sich beeilen, denn das nächste Wahrdunkel naht, und Nacht fällt über die Republik.

Meinung

Was für eine Wendung diese Buchreihe genommen hat und das leider nicht im positiven Sinn. 

Der erste Band war wirklich toll und interessant, Teil 2 war schon etwas langatmiger, aber es wurde der Handlung und den Charakteren treu geblieben. Es war klar um was es geht, was getan werden muss und es war eine solide Grundlage. Jay Kristoff hat mit Teil 3 jedoch alles was er aufgebaut hatte an die Wand gefahren. Die Geschichte nimmt eine grundlegende Wendung, es geht nicht mehr um die Sache sondern vordergründig um Beziehungen und persönliche Dramen, welche seither eher nebensächlich gewesen waren, zum Glück. Das Verhalten der Charaktere glich dem von pubertären Teenagern, was mich gleich zum nächsten Punkt bringt: Musste der Autor irgendwas kompensieren? So viele Sex-Szenen und zweideutiges bzw. eher eindeutiges Gerede, finde ich sonst nur in zweitklassigen Erotik-Romanen. Und nicht, dass die Szenen so gut waren, dass ich das gleich 4 Mal im Buch brauchte, nein sie waren billig, unnötig und unendlich in die Länge gezogen. Nehmen wir diese Kapitel raus, hätte das Buch auf die Hälfte reduziert werden können. Nächster negativer Punkt: Die Sprache. Ich meine mich zu erinnern, dass diese zwar nie wirklich förmlich in den Büchern war, aber so was ist mir noch nicht untergekommen. Ich reagiere bei einer unflätigen Sprachwahl, eigentlich nicht empfindlich, aber was zu viel ist ist zu viel. Der nie abreißende Fluss an Fäkal-Sprache wirkte mitunter auch eher erzwungen und ging mir nach einiger Zeit sehr auf die Nerven. So wie eigentlich das ganze Buch, es zog sich in die länge wie alter Kaugummi und es wurde einfach nicht spannender. Hätte ich nicht abwechselnd das Hörbuch gehört, hätte ich es wohl nie geschafft es zu beenden.

Der Schluss war ebenfalls viel zu lang, des Weiteren war es mir zu abstrakt und wirr geworden. Wir verfolgten von Anfang an eine Mission, die sich nun grundlegend geändert hat. Ja, die Magie war immer schon ein kleiner Teil gewesen und ich gestehe, dass ich die Hintergrundgeschichte mit den Monden durchaus als sehr gut und durchdacht empfand. Dennoch kam mir dieser "Auserwählten-Kram" am Ende eher merkwürdig vor. Das kam mir zu plötzlich und ich kann es auch nicht leiden, wenn nur ein Charakter alle Arbeit macht und der Rest quasi Dekoration darstellt. Wirklich, die anderen haben nichts auf die Reihe bekommen, Mia musste die große Retterin sein. Den Kampf und die Schluss-Szene kann ich schon gar nicht mehr richtig wiedergeben, da ich zu dem Zeitpunkt schon gar keine Lust mehr hatte zuzuhören bzw. zu lesen.

Zu guter Letzt: Es kann witzig sein, wenn man sich selbst reinschreibt, aber die Sache mit den Büchern musste nun wirklich nicht sein, ich empfand es als lächerlich und unnötiger Content um das Buch zu füllen. Und wenn wir schon davon sprechen, ich fand die Fußzeilen ja mitunter ganz witzig, aber auch genauso nervig. In diesem Teil jedoch machten sie mich regelrecht wütend. Es ist nett gemeint noch eine Hintergrundgeschichte zu ersinnen, aber absolut nicht nötig. Es ist super nervig, wenn man mitten im Geschehen eine Anmerkung bekommt und man im Anschluss gar nicht weiß wo man eigentlich steht. Ja man kann sie auslassen, aber wer tut das schon wirklich? Nächstes Mal schreib bitte Informationen, welche wirklich nötig sind in die Geschichte mit hinein und nicht als Rand-Notiz, vielleicht hätte diese dadurch auch mehr an Substanz gewonnen.

Zu den Charakteren möchte ich gar nicht mehr viel sagen, sie gingen mir alle auf die Nerven. Vorneweg Ashlynn, die ich noch nie leiden konnte und auch Mia hat sich schwer ins Negative gewandt. Ihrem Bruder hätte ich am liebsten non-stop den Hals umgedreht, so ein nervtötendes Gör ist mir noch nicht untergekommen. Ich kann mich gar nicht entscheiden wen ich mochte, vielleicht noch Adonai, weil ich seine ruhige und abstruse Art schätze, aber das war es auch schon.

Fazit

Was als großes Abenteuer begann, endete in einem Desaster. Die Qualität der Bücher hat so sehr abgenommen, dass ich im Nachhinein nicht einmal mehr die ersten Teile für gut befinden kann. Es hatte Potential, aber die Richtung, welche eingeschlagen wurde entsprach nicht meinem Sinn von Klasse und Unterhaltung!

Bewertung






2 Sterne, aber nur aufgrund der Vorgänger!

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