Rezension: "Der Weg der Könige" und "Der Pfad der Winde"

Buch:


Titel: Sturmlichtchroniken: Der Weg der Könige und Der Pfad der Winde
Original: Stormlightarchive: The way of Kings
Autorin: Brandon Sanderson
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 6.5.2011 und 11.11.2011
Umfang: 897 und 785 Seiten
Preis: 14,99 Euro Broschiert
Zählung innerhalb der Reihe: 1./2. Band im englischen 1 Band



Inhaltsangabe:

Roschar ist eine sturmumtoste Welt, die über Jahrtausende von übermenschlichen Kriegern regiert wurde, deren Schwerter jedes Leben auslöschen konnten. Doch die Krieger sind verschwunden und Roschar droht zu zerfallen. Das Schicksal der Welt liegt nun in den Händen derer, die es wagen, die magischen Schwerter zu ergreifen .

In dieser Zeit des Untergangs begeben sich vier ganz unterschiedliche Menschen auf die Suche nach neuer Hoffnung. Dalinar, der Bruder des ermordeten Königs von Alethkar und ein alternder Krieger in einem der mächtigsten Reiche von Roschar, wird von verstörenden Visionen aus längst vergessenen Zeiten heimgesucht. Kaladin, ein junger Sklave, muss sein Schicksal in den Kämpfen und Stürmen des Heeres von Alethkar finden. Schallan eine junge Adlige, deren Herz sich nach unerforschten Geheimnissen sehnt, deren Familie ihr jedoch einen frevelhaften wie gefährlichen Auftrag gegeben hat. Und schließlich Szeth, ein mysteriöser Assassine, der nicht nur den König von Alethkar ermordet hat, sondern der für noch dunklere Taten ausersehen wurde. Alle vier erkennen nach und nach, dass sie die Zukunft Roschars in den Händen derer liegt, die das Geheimnis der Splitterklingen ergründen können…


Vorwort:

Ich habe keinen Schimmer wie ich anfangen soll. Ich bin einfach nur sprachlos und nicht in der Lage vernünftig wieder zu geben, wie sehr mich diese Reihe berührt. Ich habe die ersten beiden Bücher gelesen und möchte diese zusammen rezensieren, da sie im englischen ja schließlich auch einen Teil bilden. So mache ich dies für die ganze Reihe.

So lange bereits will ich „Der Weg der Könige“ lesen und so lange warte ich auf den richtigen Moment. Einige kennen dieses Gefühl, aber die perfekte Zeit kommt nie, wenn es danach geht. Nachdem ich nun aber erfahren habe, dass Brandon Sanderson im Mai nach Stuttgart kommt und eine Lesung zum letzten Teil der Sturmlicht-Chroniken hält, wurde ich panisch. Ich will unbedingt dorthin, aber nicht gespoilert werden, denn es gibt nichts schlimmeres als das. Also habe ich mir selbst eine kleine Challenge gesetzt in weniger als 6 Wochen alle 5 Bücher zu lesen. Dazu muss ich sagen, dass ich mir gleichzeitig sorgen gemacht habe diese zu schnell zu lesen und nicht zu genießen, außerdem sind es ja wirklich gewaltige Bücher. Allerdings hatte ich zu der Zeit noch nicht die Rechnung mit Brandon gemacht…


Meinung:

…WoW…
Mehr fällt mir nicht ein. Ich habe von so vielen gehört und gelesen, die diese Reihe als absolut meisterhaft vorgestellt haben. Nun tut man sich mit solchen Aussagen schwer, da ja jeder Geschmack bekanntlich verschieden ist, aber in diesem Fall war es unweigerlich zutreffend! Ich lese schon sehr lange Fantasy, wenn auch in letzter Zeit leider viel zu wenig High-Fantasy, aber diese Bücher haben mich daran erinnert was dies bedeutet. 

Die Welt ist wundervoll und andersartig, man braucht sehr lange bis man in sie eintaucht. Aber hat man erst mal das Grundgerüst verstanden, so bleibt es dabei ja gar nicht. Es gibt so viel zu entdecken, so viele Völker, Geschöpfe, Geheimnisse, Magie und Geschichte, das es nicht langweilig wird immer mehr von dieser Welt aufzusaugen, bis man in ihr festsitzt und sie einen nicht mehr loslässt. Seit ich die Bücher angefangen habe, muss ich pausenlos daran denken wie es weiter geht, wie die Charaktere sich entwickeln, wie grausam und zugleich wundervoll diese Welt ist und wie viel es noch zu entdecken gilt. Es lässt mir keine Ruhe mehr. Ich hatte mir Gedanken gemacht ob ich die Bücher vielleicht nicht zu schnell lesen, werde und diese Reihe nicht eher genießen sollte, aber selbst wenn ich es wollte, würde ich wohl nicht drumherum kommen, es unheimlich schnell durchzulesen, da man es einfach nicht mehr aus der Hand legen kann.

Nun stecke ich also in dieser sturmumtosten Welt fest und lüfte ihre Geheimnisse mit jeder Seite ein wenig mehr und dennoch ist es faszinierend und fesselnd. Wir erleben diese Welt aus so vielen verschiedenen Perspektiven und auch wenn man manche Charaktere, zunächst weniger mag als die anderen, so gewinnt doch sehr schnell die Neugier Oberhand, wie sich diese Person entwickelt und was sie noch erleben mag. Ebenso lesen wir aus Sichten von völlig unbekannten Personen im „Zwischenspiel“. Diese bieten jedoch sehr wichtige Einblicke in die aktuellen Vorkommnisse dieser Welt. Brandon Sanderson hat hier fantastische Arbeit geleistet, die Protagonisten starten nicht am Anfang, sondern in der Mitte ihres Lebens. Wir lernen über ihre Vergangenheit und erleben gemeinsam mit ihnen ihren Weg in eine ungewisse Zukunft.

Gerade Schallan, gefiel mir am Anfang nicht. Ihre Kapitel waren sehr langsam und träge und sie benimmt sich sehr naiv. Aber sie ist auch noch sehr jung und man macht Fehler. Dafür mag ich ihre spitze Zunge und ihre Intelligenz sehr. Auch die Geschichte, welche sie zusammen mit Jasnah erforscht und andere Dinge offen legt, bringen uns dieser Welt sehr viel näher und machen es wirklich spannend mit der Zeit.

Kaladin ist wie mir scheint so der richtige Protagonist. Er hat die größten Abschnitte und auch die tiefgreifendste und bekannteste Geschichte bis dato. Ich mag ihn sehr, er ist eine sehr starke Person, der das Wohl der anderen über alles geht. Leider ist genau das oftmals das Problem was ich mit ihm habe. Er gibt sich für einfach alles die Schuld, aber er kann nicht die Last der ganzen Welt tragen. Ich hoffe wirklich, das er eines Tages wieder Vertrauen und Glück finden kann. Ich weiß das er humorvoll sein kann, er muss das nur wieder finden. Das sagt Syl schließlich auch.

Zu ihr kommen wir gleich als nächstes. Die einzige Nicht-Person. Syl ist ein Windsprengsel und ist wie ein Maskottchen, dass meiner Meinung nach immer das richtige zur richtigen Zeit sagt. Dafür, dass sie anfänglich noch nicht wusste, was sie ist und wie die Welt funktioniert, ist sie mittlerweile weiser als manch andere.

Dalinar Kholin, der Schwarzdorn. Ich weiß, das sein Charakter eher dazu dienen soll, zum nachdenken anzuregen, da er ja doch sehr kontrovers ist. Dalinar ist ein Krieger wie er im Buche steht und dennoch verändert er sich auf sein Alter hin und wird von Visionen aus der Vergangenheit der Strahlenden heimgesucht. Was es sich damit auf sich hat, haben wir leider immer noch nicht erfahren, dass gehört zu einem der ganz großen Rätsel und ich bin sehr gespannt. Doch zurück zu Dalinar. Für mich kristallisiert sich immer schnell ein Lieblingscharakter heraus und ehe ich mich versah, war es auch schon geschehen. Ich verehre ihn, er ist so ein guter Mensch, dabei aber überhaupt nicht schwach, sondern ein starker Kämpfer der nicht aufgibt. Dabei ist er sich selbst stets treu und das gefällt mir unheimlich gut. Ich konnte mich so gut in seine Qualen hineinversetzen und warum er all das tut was er tut.

Ebenso ans Herz gewachsen ist mir Adolin, sein Sohn. Er ist seinem Vater in vielerlei Hinsicht ähnlich, wenn auch noch viel jünger und hitzköpfiger. Aber es war so amüsant, wie er ständig versucht die Frauen rum zukriegen und dabei immer wieder verärgert. Er kommt mir dabei etwas trottelig vor, aber auch so liebenswert, dass ich einfach nur schmunzeln musste. 

Die letzten Seiten, von „Der Pfad der Winde“ war dann schließlich absolut überwältigend. Ich klebte an diesen Seiten und konnte nicht mehr weg. Ich war schon lange nicht mehr so hingerissen und hibbelig am Ende eines Buches. Natürlich gab es eine große Schlacht und der Ausgang sah nicht gut aus. Aber es passierte endlich, dass was man sich seit 1000 Seiten wünschte, nämlich das zwei Protagonisten aufeinander treffen. Und ich denke, dass sich daraus etwas großartiges ergeben wird. Ich auf jeden Fall, fand das Ende so ergreifen und rührselig. 

Der Schreibstil ist phänomenal. Unterhaltsam, spannend und humorvoll, wenn er sein muss. Brandon trifft so viele Facetten und jeder Charakter liest sich anders. Die Spannungselemente sind einfach herausragend gesetzt und auch die Schlachten-Szenen sind absolut mitreißend, man fühlt sich als stehe man mittendrin.

Fazit:

Ein Fantasy-Epos vom Feinsten. Dieses Buch/Bücher wird einem sehr lange in Erinnerung bleiben, ob man will oder nicht. Bereits nach ein paar Seiten ist man gefangen, in dieser faszinierenden Welt voller Krieg und Magie. Ein unvergleichliches Abenteuer, das dich nicht mehr loslässt. 


Ohne Frage, außergewöhnlich!

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