Rezension: "Krieger des Feuers - Die Nebelgeborenen"
Buch:
Titel: Krieger
des Feuers– Die Nebelgeborenen
Original: Mistborn
– The Well of Ascension
Autor: Brandon
Sanderson
Verlag: Piper
Erscheinungsdatum:
Neuausgabe 1. August 2018
Umfang: 992
Seiten
Preis: 18,00
Euro Broschiert
Zählung innerhalb
der Reihe: Band 2, Trilogie
ISBN: 978-3-492-70504-2
Inhaltsangabe:
Dem
Rebellenanführer Kelsier und seiner Armee von Nebelgeborenen ist es gelungen,
Lord Ruler endlich zu stürzen! Eine Jahrtausende währende Ära der Unterdrückung
geht damit zu Ende, das Volk der Skaa ist endlich frei. Doch wie geht es
weiter, wenn der Feind besiegt ist? Nach Kelsiers Tod müssen seine Nachfolgerin
Vin und ihr Geliebter Elant Wager, der neue König des Zentralen Dominiums, das
Land aus den Trümmern in ein neues Zeitalter führen – und sehen sich dabei vor
große Herausforderungen gestellt: Denn die alten Machthaber geben nicht so
einfach auf und ein sagenumwobener Schatz ruft feindliche Armeen auf den Plan.
Kann die geheimnisvolle Quelle der Erhebung den Nebelgeborenen helfen?
Meinung:
Nachdem
ich den ersten Teil verschlungen habe bin ich sehr euphorisch mit dem zweiten
gestartet und bin nach wie vor hingerissen von dieser Welt, auch wenn mich
dieser Teil nicht ganz so sehr mitreißen konnte.
Bereits
nach kurzer Zeit wird klar, das der Schrecken noch lange nicht vorbei ist, auch
wenn scheinbar Freiheit herrscht, so herrscht definitiv keine Einigung. Eine
schöne Passage aus dem Buch besagte, dass der Oberste Herrscher nie eingreifen
musste, wenn sich Reiche unabhängig machen wollten, denn bereits nach kurzer
Zeit hatten sie sich selbst zerstört. Und genau diese Gefahr droht Luthadel.
Die Adligen sind Großteiles immer noch der Meinung sie müssen herrschen und die
Skaa wissen nichts mit ihrer Freiheit anzufangen, ja sind gar nicht zu
selbstständigen Handlungen fähig. Es ist wirklich erschreckend zu beobachten
wie viele lieber eine Schreckensherrschaft wünschen, als nicht zu wissen was
die Zukunft bringt. Ich weiß nicht ob ich das könnte, die Sklaverei der
Freiheit und Ungewissheit vorziehen? Unvorstellbar.
Im
zweiten Teil erleben wir ein politisches Ränkespiel vom Feinsten, die meiste
Zeit über scheint sich einfach gar nichts zu tun und die Lage wird immer
auswegloser. Obwohl es nicht so richtig langweilig ist, ist die Politik auf Dauer
sehr langweilig, es passiert kaum etwas und das Buch besteht zu zwei Dritteln
aus Debatten und Diskussionen und nicht wirklich aus Taten.
Spannend
war auf jeden Fall, dass unsere Helden die Hintergründe des Obersten Herrschers
erforschen und versuchen seine Geschichte wieder zusammen zu fügen. Denn es
gibt viele merkwürdige Vorkommnisse und Erscheinungen, welche darauf schließen
lassen, dass der Nebel definitiv nicht ungefährlich ist, auch wenn man damit
bereits rechnen konnte. Die ganze Zeit bekommen wir Bruchstücke geliefert, über
die Quelle der Erhebung und den Helden aller Zeiten und vieles deutet auf
unsere Vin hin. Das Rätsel selbst wird aber erst unmittelbar am Ende gelöst und
ist einfach überwältigend. Nach sehr viel Politik, geht es am Ende aber noch
mal rasant zu, allerdings fast schon zu schnell, wenn auch absolut fesselnd.
Ich
hatte ja irgendwo immer noch die leise Hoffnung, dass Kelsier irgendwo als
Gespenst oder so wieder auftaucht, aber leider war dies nicht der Fall und so
mussten wir mit Vin vorlieb nehmen. Und in den ersten 700 Seiten meinte ich
wirklich „mussten“. Sie war einfach unerträglich in diesem Teil. Ich erinnere
mich noch, wie mir ihre Entwicklung im ersten Band gefallen hat, nun ja sie hat
sich zurückentwickelt. Die einfachste Beschreibung wäre wohl, das sie ein
selbstmitleidiger, unsicherer und liebloser Teenager war. Sie ließ sich für
ihre Verhältnisse viel zu leicht von Zane beeinflussen und ihre ständigen
Minderwertigkeitskomplexe und „Ich weiß nicht was ich will“ Phasen waren
absolut nervtötend. Gott sei dank ist sie am Ende aufgewacht und ist jetzt
wieder ganz angenehm.
Ich
war in dem Zuge sehr froh, dass unsere anderen Protagonisten so viele Passagen
bekamen, denn nur Vins Sicht hätte mich wohl in den Wahnsinn getrieben.
Elant
war wunderbar. Ich mochte seine Entwicklung wirklich gerne, nicht das ich ihn
vorher schon mochte, aber nun ist er perfekt. Seine Unsicherheit ist weg und er
ist stärker und besitzt mehr Selbstvertrauen. Das Ende war nun ja…berechenbar.
Zane
ging mir absolut auf den Senkel. Ganz am Anfang dachte ich noch: Oh ein
interessanter neuer Charakter. Aber bereits nach kurzer Zeit waren mir seine
manipulativen Spielchen und seine Ignoranz zu wieder. Wenn man nichts von Liebe
versteht sollte man es lassen.
Straff
ist ein wunderbarer Bösewicht. Wir durften ihn ja bereits im ersten Teil kennen
lernen schließlich ist er Elants Vater, aber meine Güte ist er gut. Man kann
seine Grausamkeit wirklich nur respektieren.
Zu
guter Letzt Sazed, welchen ich wirklich zu schätzen gelernt habe. Er ist
einfach ein wirklich sympathischer Kerl der immer nur gutes im Sinn hat, aber
er kann auch anders wie wir lernen. Und mir haben seine Sequenzen wirklich
gefallen, weil wir hier hauptsächlich über die Mythen der Vergangenheit aufgeklärt
wurden.
Fazit:
Die
Welt der Nebelgeborenen lässt einen so schnell nicht los, wenn man erst einmal
in sie eingetaucht ist. Eine faszinierende Geschichte mit vielen Facetten,
wovon sich viele erst nach und nach enthüllen. Bis auf ein par kleine
Charakterschwächen wieder ein großartiges Epos und eine fantastische
Fortsetzung.
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