Rezension: "World of Warcraft: Before the Storm"

Buch:


Titel: Before the Storm
Autorin: Christie Golden
Verlag: Del Rey
Erschienen: 12.06.2018
Seitenzahl: 280
Preis: 9,99 Euro (HC Eng)
Reihe: Einzelband



Hope is what you have when all other things have failed you.
Where there is hope, you make room for healing, for all things that are possible – and some that are not.“
- Chi-Ji (Anduin to Calia)


Inhalt:

Eine Welt stirbt.
Horde und Allianz haben die Dämonen der Brennenden Legion besiegt, aber tief unter der Oberfläche Azeroths braut sich eine furchtbare Katastrophe zusammen. Dort schwärt eine tödliche Wunde im Herzen der Welt, die ihr von dem gefallenen Titanen Sargeras in einem letzten Akt der Grausamkeit zugefügt wurde.


Für Anduin Wrynn, König von Sturmwind, und Sylvanas Windläufer, Kriegshäuptling der Horde und Königin der Verlassenen, bleibt kaum Zeit für den Wiederaufbau und noch viel weniger für die Trauer um das, was verloren ist. Azeroths tiefe Wunde hat ein mysteriöses Material hervorgebracht, das als Azerit bekannt ist. In den richtigen Händen hat diese seltsame goldene Substanz unglaubliches Schöpfungspotenzial; in den falschen könnte sie unvorstellbare Zerstörung verursachen. Während Allianz und Horde alles daran setzen, die Geheimnisse des Azerits zu enträtseln und die verwundete Welt zu heilen, fasst Anduin einen verzweifelten Plan, um einen dauerhaften Frieden zwischen den Völkern zu schmieden. Azerit gefährdet das Gleichgewicht der Kräfte, und so muss Anduin Sylvanas dazu bringen, ihm zu vertrauen. Doch die Dunkle Herrscherin hat – wie meist – ihre ganz eigenen Pläne.


Um den Frieden zu ermöglichen, müssen jahrzehntelanger Hass und Blutvergießen beendet werden. Aber es gibt Wahrheiten, die keine Seite zu akzeptieren bereit ist, und Ziele, die nur ungern aufgegeben werden. Während Allianz und Horde gleichermaßen nach der Macht des Azerits greifen, droht ihr schwelender Konflikt einen Krieg zu entfachen, der ganz Azeroth in den Untergang reißen könnte...


Meinung:

Dieses Buch war einfach gigantisch. Ich mein ja, man muss absoluter World of Warcraft Nerd sein um es zu verschlingen, aber es war so unglaublich gut, seit langem mal wieder ein WoW-Buch das mich vom Hocker gehauen hat.
Das Buch erzählt die Ereignisse vor dem kommenden Addon World of Warcraft: Battle for Azeroth. Sargeras hat sein Schwert in Azeroth gerammt und nun blutet diese Welt. Der Kampf um dieses sogenannte Azerit beginnt, denn es hat ungeahnte Kräfte. Und obwohl alle zusammenarbeiten sollten und sich um die Heilung Azeroths zu kümmern, so hat Sylvanas eigene Pläne. Sie will erneut Krieg führen, diesmal gegen die Allianz. Beide Fraktionen sind nach wie vor durch den Krieg gegen die Legion geschwächt, die Allianz wohl mehr, daher hält sie es für absolut reizend anzugreifen. Sie möchte das Azerit für Waffen nutzen. Sie hat zwar aus erster Hand erfahren, dass es ihrer Welt schadet und zu Grunde richtet, aber wieso nicht einfach weitermachen und Krieg führen.


Das Buch ist aus mehreren Sichtweisen geschrieben, meistens Anduin und Sylvanas, aber auch ein paar Nebencharaktere treten auf, die sehr viel Abwechslung in die Sache bringen und alle Puzzleteile nachher verschmelzen lassen.


Ist es möglich Sylvanas noch mehr zu hassen als sowieso schon? Absolut! Dieses Buch zeigt Seiten von ihr, die wir zwar alle bereits kennen, aber die mir wirklich die Zornesröte ins Gesicht getrieben haben. Ich meine die Fraktionszugehörigkeit ist bei mir ganz klar die Allianz für immer und ewig, aber ich hege für einige Horden-Mitglieder auch Sympathien. Ich mag Baine total gerne und auch Saurfang, ich mochte Vol’jin und Thrall sowieso. Auch Sylvanas mochte ich mal aber dieses Weibstück hat wirklich nicht mehr alle Latten am Zaun. Sie will Krieg um jeden Preis, sie toleriert keinen eigenen Willen ihrer Leute obwohl sie diese doch anscheinend so liebt und alles für sie tun würde. Sie bedroht Horden-Anführer, dabei scheint es, dass ihr die Horde sowieso egal ist. Da sie von jeder Tradition und Person genervt zu sein scheint und ihr jeder recht ist so lange man ihn kontrollieren kann. Ihre eigenen Worte. Meiner Meinung nach hat die Frau einen Kontrollzwang, alles was sie nicht bestimmen und kontrollieren kann oder was sich ihr entzieht ist eine potentielle Bedrohung.
Und am Ende treibt sie es wirklich auf die Spitze. Sie vergeht sich an ihrem eigenen Volk und spätestens da muss jedem klar sein, dass in ihr nicht auch nur ein Funken Vernunft mehr herrscht. Sie ist damals gegen Garrosh vorgegangen und war mit seinen Methoden uneins. Aber benimmt sie sich so viel anders? Nein. Wie Anduin am Ende so schön sagte: „I belive that Sylvanas is well and truly lost“. Und wie sie das ist!


Anduin ist mein neuer persönlicher Liebling in World of Warcraft. Ich bin mit dem kleinen Jungen aufgewachsen und habe durch das Spiel und viele Bücher sein erwachsenwerden und seine Entwicklung mitbekommen und man kann ihn einfach nur mögen. Er ist ein Herzensguter Mensch und möchte am liebsten alles Unheil das diese Welt betrifft beseitigen, leider ist dies nicht einfach, denn nicht alle sind so reinen Herzens wie er und sehen in jedem etwas Gutes. Ich war oftmals zu Tränen gerührt über so viel Güte in einem Menschen. Dabei ist er auch wenn es zunächst so scheint nicht naiv, wie Genn immer zu gern behauptet. Für sein Alter hat er schon zu viel Verluste erlitten und zu viel Grausamkeiten gesehen um naiv zu sein. Er glaubt fest an das Gute in der Welt und das macht ihn aus. Immerhin ist er auch Priester. Sehr amüsant fand ich auch seine Wortduelle mit Genn, der gerne mal über alles meckert. Er reagiert und agiert sehr schlagfertig und erwachsen. Und ich vergöttere die Szene, in der er der Jahrhundertealten Sylvanas mutig die Stirn bietet und einfach eiskalt den Rück zuwendet und geht. Episch!


Sein Plan die Verlassenen und die Menschen zusammenzubringen war ei-ne gute und auch eine wichtige Tat, denn immerhin waren erstere mal Menschen und warum sollte man ihnen nicht gestatten die noch lebenden Verwandten zu sehen, wenn diese es wünschen? Ich kann Sylvanas hier nicht nachvollziehen, warum sie so hinterlistig und gemein reagiert. Naja eigentlich kann ich es. Sie ist eine selbstsüchtige Person, die nur sich selbst geliebt und verehrt sehen möchte und diese Liebe will sie mit niemandem teilen.


Auch die anderen Charaktere sind wirklich Liebevoll ausgearbeitet und jeder trägt sein Teil zu einer vollkommenen und wunderbaren Geschichte bei.


Ganz großes Lob an Christie Golden. Der Schreibstil ist einfach fantastisch und sie hat die verschiedenen Charaktere so wundervoll dargestellt beziehungsweise aus ihrer Sichtweise geschrieben, dass man sich voll und ganz wie im Spiel gefühlt hat. Es war alles unglaublich lebendig.


Das Ende war wenig überraschend, dennoch schockierend und traurig. Allerdings mit sehr viel Potential.

Wir leben nicht in einem Kreislauf des Hasses, dies sehen nur Personen, die nichts anderes im Herzen tragen. Es wird Zeit diesen Kreislauf zu unterbrechen und ich finde es wird Zeit für eine gewissen Banshee-Queen ihren Frieden zu finden, so dass dies gelingen mag.


Fazit:

Absolut überwältigender Roman, den Christie Golden geliefert hat. Eine wirklich fantastische, absolut spannende und mitreißende Vorgeschichte zu den aktuellen Ereignissen in Azeroth.

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